Coordinates WGS84 | 15°29'S, 145°15'E -15.48, 145.25 |
Title: A message stick from Queensland held in Ethnologisches Museum Berlin
Description: Holzstab Original description from EMB catalog: "Rudla (Einkerbungen für […] Mittheilungen)" Translation: "Rudla (notches for [...] messages)" (JB). Sketched (fig. 3a) on p. 245 of "Message-sticks der Australie" by A. Bastian
Date Created: 1880
Notes on date created: terminus ante quem
Item type: message stick in a collection
State/Territory: QLD
Linguistic area 1: Chirila: Guugu-Yimidhirr Austlang: Y82 - GUUGU YIMIDHIRR Glottolog: gugu1255
Notes on linguistic areas: The origin of the message stick is Cooktown, Queensland. The creator was a sergeant of the Native Police and a speaker of Australian pidgin (see Bastian 1880). It's not certain what his traditional country may have been. The linguistic area is therefore inferred from Cooktown as Guugu-Yimidhirr.
Term for 'message stick' (or related) in language: rutla ("rudla") ("notches on message stick")
Dimension 1: 68mm Dimension 2: 8mm Dimension 3: 8mm
Materials: wood
Techniques: carved
Sources:
Source types: article
Institution/Holder file: Ethnologisches Museum Berlin object identifier: VI 3787
Collector: Adolf Bastian
Coordinates: 15°28'32.901600"S,145°14'49.599600"E (-15.475806, 145.247111)
Media copyright: Ethnologisches Museum Berlin
Notes on coordinates: Absolute coordinates for Cooktown
Notes: PK: This is most likely the message stick referred to in Bastian (1880) and described in Kelly (2020). Bastian writes: "Rein zufällig war jedenfalls die Beobachtung, soweit sie mich angeht. Durch einen Zufall gewissermaassen gelangte ich nach Cooktown, durch einen Zufall wurde ich einige Tage dort aufgehalten, und durch einen Zufall wieder kam ich mit einem der dortigen Bewohner in ein Gespräch, in dessen Laufe ich durch eine zufällige Neben-[240]-bemerkung aufmerksam wurde und zum Weiterfragen veranlasste. Zuesrt hörte ich in Gesellschaft mit Hrn. St. Georges, dem Police-Magistrate, und einem alten Colonisten, dem Australien seine zweite Heimath geworden war, von dem ausgedehnten System von Signale sprechen, wodurch sich die australischen Stämme (besonders am Dawson) auf weite Entfernung hin verständlich zu machen wüssten, von den in Bäumen eingeschnitzten Zeichen (ähnlich den in Höhlen angetroffenen Malereien), von Verzierungsformen u. dergl., und dann wurden auch einander zugeschickte Briefe erwähnt. Ich hielt dies mehr für eine Facon de parler und konnte an demselben Abend, wo ich von einer Erkundigung auf die andere geführt wurde, nicht wieder darauf zurückkommen. Am nächsten Morgen traf ich mit einem Sergeanten der sog. Black Police (gleich den meisten Offizieren dieses trefflich organisierten Corps über die Eingebornen wohlunterrichtet) zusammen, und als ich das Gespräch auf denselben Gegenstand brachte, erhielt ich zu meiner Verwunderung nicht die halb und halb erwartete Widerlegung, sondern eine Bestätigung. Genauere Erklärungen, auf welche ich jetzt einzugehen suchte, konnte mein Gewährsmann mir leider nicht geben, versprach mir jedoch bei einem seiner Leute, der mit allem Dahingehörigen gut bekannt sei, als Dolmetscher zu deinen, sobald er aus der Station nach der Stadt kommen würde. Hier war ein Dilemma. Die Station war ziemlich entfernt, der Dampfer, den ich bei meinem genau berechneten Reiseplan nicht versäumen durfte, war bereits eingelaufen und konnte jeden Augenblick zur Wiederabfahrt fertig sein. Dabei war ich durch das Verpacken einiger am Platze erlangter Sammlungsgegenstände beansprucht und auch noch durch andere Besorgungen. Ein freier Moment musste indess geschaffen werden, worin ich mich nach dem in der Vorstadt gelegenen Polizeiposten begab und dort einen schwarzen Unteroffizier ausfindig machte, der zu den Intelligenteren seines Gleichen gehörte. Freilich war sein specifisch-australisches Pidgeon-English mit so vielen technischen Wendungen durchwebt, dass das Verständniss allerei Hin- und Herfragen erforderte. Damit gingen viele Minuten verloren, und doch andere, bis richtig aufgefasst war, was ich eigentlich wolle, dann war das Holz zu beschaffen (und zwar die für Kerben geeignete Art), dann ein Messer, was, wie immer in solchen Fällen (wenn es auf Eile ankommt), gerade nicht bei der Hand war, darauf der Brief zu schreiben oder zu schneiden, ferner zu erklären – und für das Ganze blieb mir kaum eine halbe Stunde. Ich fühlte mich deshalb von dem Resultat auch im Grunde nur wenig befriedigt, und unzufrieden mit mir selbst, da über mehrere der Cautelen, die gerade bei einer Untersuchung so hochwichtiger Art auf das Strengste hätten festgehalten werden müssen, allzu leicht fortgeschlüpft war, von dem Ticken der Taschenuhr gedrängt. Indess, wie die Sachen lagen, mussten sie gelassen werden, und mir blieb nichts übrig, als mich einzuschiffen."
Media Files:
Data Entry: Piers Kelly, Olena Tykhostup, Julia Bespamyatnykh